News des SVS

News

Deutschland plant Massnahmen gegen Paketflut von Temu & Co.

30.01.2025


Milliarden Pakete kommen jährlich per Luftfracht aus China nach Europa. Täglich 500'000 davon in die Schweiz. Diese Produkte weisen oft Sicherheitsmängel auf und die Händler umgehen die Mehrwertsteuer. Nicht nur Mensch und Umwelt kommen dabei zu Schaden, auch der  einheimische Handel. Deutschland will die Billigplattformen nun endlich in die Schranken weisen und hat einen Aktionsplan veröffentlicht.

Die Menschen in der Schweiz haben eine Vorliebe für Plattformen wie Temu und Co. – die chinesischen Online-Händler sind hierzulande fest etabliert. Eine repräsentative Umfrage, die im Auftrag von Comparis durchgeführt wurde, zeigt, dass letztes Jahr 52 % der Schweizer Bevölkerung mindestens einmal ein Produkt über eine der chinesischen digitalen Plattformen wie Temu, Shein, Wish oder Aliexpress bestellt haben.

Seit Jahren fordert der Spielwaren Verband Schweiz (SVS), dass auch Spielwaren, die online in die Schweiz verkauft werden, sicher sein müssen. Leider hält der Bundesrat an seiner Meinung fest, dass Einkäufe bei Temu und Shein in der Eigenverantwortung der Konsumenten liegt und so kommt es, dass Temu & Co. in der Schweiz unsichere Spielwaren verkaufen dürfen, womit die Kinder in der Schweiz einer grossen Gefahr ausgesetzt werden.

Deutscher Aktionsplan

Anders in der EU. Dort müssen auch Spielwaren von Temu und Shein den strengen Sicherheitsanforderungen der EU-Spielzeugverordnung entsprechen, die auch die Schweiz umgesetzt hat. Die deutsche Regierung geht nun sogar einen Schritt weiter und plant strengere Kontrollen von Onlineshopping-Plattformen wie Temu und Shein.

Ein neuer Aktionsplan sieht verstärkte Zusammenarbeit und mehr Befugnisse für nationale und europäische Aufsichtsbehörden und den Zoll vor, um bestehende Gesetze im Onlinehandel auch gegenüber ausländischen Anbietern durchzusetzen. Dies beinhaltet koordinierte Kontrollen und die Unterstützung der Abschaffung der 150-Euro-Zollfreigrenze, die von Anbietern angeblich ausgenutzt wird, um Waren falsch zu deklarieren und so Zölle zu umgehen.

Die Unternehmen bestreiten diese Vorwürfe. Experten bemängeln die Überlastung des Zolls angesichts der enormen Menge an Paketen (geschätzt 400.000 täglich in Deutschland). Der Plan sieht ausserdem eine stärkere Haftung der Plattformen für die angebotenen Waren vor und fordert die EU-Kommission auf, höhere Geldstrafen zu verhängen, um abschreckend zu wirken. Bundeswirtschaftsminister Habeck begrüsst den Plan als Zeichen für fairen Wettbewerb und Verbraucherschutz.

Zum Aktionsplan (PDF)


Kontakt

Spielwaren Verband Schweiz
Herr Sandro Küng
Geschäfts- und Medienstelle
Sonneggstrasse 86
CH-8006 Zürich

+41 44 545 21 69
office@spielwarenverband.ch