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Spielwaren an der Spitze des EU-Warnsystems Safety Gate

13.03.2023


Vorsicht beim Spielzeug-Kauf auf Online-Marktplätzen wie Aliexpress oder Wish: Spielwaren belegten im letzten Jahr den Spitzenplatz im EU Safety Gate, dem europäischen Schnellwarnsystem für Produktsicherheit (ehemals Rapex). Die beanstandeten Spielwaren stammen allesamt nicht von seriösen Spielzeugmarken.

Alerts in Toy Industrie

Der für Justiz und Verbraucherschutz zuständige Kommissar Didier Reynders hat am 13. März 2023 den EU Safety Gate Annual Report 2022 vorgestellt, wie der DVSI berichtet. Belegte das Segment „Autos“ 2021 mit 26% noch den Spitzenplatz (Toys 20%), setzten sich „Toys“ im vergangenen Jahr mit 23% aller Meldungen an die Spitze, gefolgt von Autos mit 16%. Insgesamt meldeten die EU-Mitgliedsstaaten plus der Länder Norwegen, Island und Liechtenstein 2117 Warnmeldungen, die zu 3932 Folgemassnahmen führten.

Anzahl Warnungen auf 5-Jahres-Niveau

Im Jahr 2022 blieb die Anzahl der im EU Safety Gate validierten Warnungen in etwa auf dem Niveau der letzten fünf Jahre. Die erfreuliche Nachricht: Die deutschen Warnungen gingen um mehr als 22% zu­rück. Die im Jahr 2022 am häufigsten gemeldeten Risiken waren Risiken im Zusammenhang mit che­mischen Stoffen, Verletzungen und Ersticken. Laut EU Safety Gate sollen bestimmte Spielwaren eine übermässige Phthalatkonzentration aufgewiesen haben. Reynders versprach mit der bevorstehenden Verordnung über die allgemeine Produktsicherheit, welche die Richtlinie über die allgemeine Produktsicherheit bis Ende 2024 ersetzen wird, ein noch höheres Mass an Produktsicherheit für alle Verbraucher.

97% der nichtkonformen Spielwaren aus Online-Marktplätzen

Toy Industries of Europe (TIE) betonte in einer Stellungnahme, dass die Daten des Reports 2022 zwar unstrittig seien, aber für eine verzerrte Wahrnehmung bei Konsumenten sorgen könnten. Auch wenn EU-Kommisar Didier Reynders das Safety Gate „als äusserst zuverlässiges Instrument für die Marktüberwachungsbehörden“ bezeichnete, das auch Online-Warenkörbe unter die Lupe nimmt, hebt TIE hervor, dass die beanstandeten unsicheren Spielwaren nicht von seriösen Spielzeugmarken stammen und vor allem auf Online-Plattformen vertrieben werden. Eine vor drei Jahren veröffentlichte TIE-Studie ergab, dass mehr als 97% von 193 bewerteten Spielzeugen, die auf Online-Marktplätzen angeboten werden, nicht den strengen EU-Spielzeugsicherheitsvorschriften entsprachen. Der Spielwaren Verband Schweiz hat 2019 Spielwaren von Online-Marktplätzen testen lassen (weil die Behörden dafür keinen Auftrag haben). Keines der getesteten Produkte wäre in der Schweiz marktfähig gewesen. Siehe Medienmitteilung vom Oktober 2019.

Zum EU Safety Gate Report 2022

 

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Spielwaren Verband Schweiz
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